Spitze

Mittelspitze

Alle Deutschen Spitze, ganz egal, wie groß sie sind oder welche Farben sie haben, bilden eine Familie und sollen ähnliche Charaktereigenschaften und ein spitztypisches Aussehen besitzen.

Allgemeines Erscheinungsbild: Spitze bestechen durch ihr schönes Haarkleid. Die reichliche Unterwolle und langes, gerades und abstehendes Deckhaar geben ihnen ihr unverwechselbares Aussehen. Besonders auffällig ist der sich um den Hals legende, stark mähnenartige Kragen und die buschigem behaarte Rute, die kühn über den Rücken getragen wird. der fuchsähnliche Kopf mit

den flinken Augen und die spitzen kleinen, engstehenden Ohren verleihen dem Spitz den charakteristischen kekken Ausdruck. Der Körperbau des Spitzes ist quadratisch.

Charakter und Wesen: Spitze sind stets aufmerksam, lebhaft und außergewöhnlich anhänglich gegenüber ihrem Besitzer und ihrer Familie. Sie sind sehr gelehrig und leicht zu erziehen. Ein natürliches Misstrauen gegenüber Fremden und ihr fehlender Jagdtrieb mache sie zum idealen Wächter für Haus, Hof und Wohnung.

Sie sind weder ängstlich noch aggressiv und passen sich als Familienhund ohne Schwierigkeiten dem Leben auf dem Land oder in der Stadt an. Die Begriffe unbestechlich, treu und keck werden in der Geschichte der Rasse von jeher mit dem Spitz verbunden.

Gegenüber dem Wetter sind sie unempfindlich, Regen, Schnee und Kälte halten sie vom täglichen Spaziergang nicht ab. Ihre Langlebigkeit ist eine weitere hervorragende Eigenschaft.

Fellpflege

Spitze haben ein doppeltes Haarkleid: die weiche Unterwolle schützt vor Kälte und Hitze; die langen Deckhaare sind von fester Struktur und dadurch Schmutz abweisend. Im Sommer wird die Unterwolle abgestoßen und kann leicht ausgebürstet werden. Ein Bad benötigt ein Spitz selten. Auch die Bürste sollte normalerweise nur so benutzt werden, dass man die Unterwolle nicht beschädigt. Die jetzige Population der weißen und schwarzen Großspitze hat in der Regel kein übermäßig langes Fell, so dass die tägliche Pflege nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.

Wolfsspitz

Der Wolfsspitz / Keeshond

Mit einer Schulterhöhe zwischen 43 und 55 cm ist der Wolfsspitz der größte Vertreter der 5 Varietäten der Deutschen Spitze. Außerhalb von Mitteleuropa hat sich für ihn die aus den Niederlanden stammende Rassebezeichnung "Keeshond" durchgesetzt. Er ist eine der beiden Varietäten des Deutschen Spitzes, die seit Jahrzehnten weltweit gezüchtet werden.

Die Bezeichnung Wolfsspitz ist auf die graugewolkte Farbe zurückzuführen, während die niederländische Namensgebung Keeshond von einem niederländischen Revolutionsführer und Keeshondbesitzer des 18. bzw. beginnenden 19. Jahrhunderts stammt. Der unbestechliche Keeshond wurde zum Symbol der patriotischen Revolution und hat damit in der Historie der Niederlande einen wichtigen Platz eingenommen.

Das Haarkleid des Wolfsspitzes muss graugewolkt sein. Graugewolkt ist ein silbergrau mit schwarzen Haarspitzen. Fang und Ohren sind dunkel, Mähne und Schulterring sowie die Rutenunterseite und Hosen sind heller gefärbt.

Der Deutsche Großspitz

Nischenspitze - so würde man wohl mit unserem heutigen Sprachgebrauch die Großsitze bezeichnen. Immer waren es besondere Eigenschaften, verbunden mit der passenden Größe und Farbe, die einzelne Spitzvarietäten für spezielle Aufgaben besonders geeignet achten und so dafür sorgten, dass diese Rassen über die Jahrhunderte erhalten blieben.

Beim Großspitz waren es sein Talent zum Aufpassen und Behüten, sein vorzügliches Gehör, seine Haus- und Familienbezogenheit, die Besitzverteidigung und sein Misstrauen gegenüber Fremden.

All diese Eigenschaften wurden von vielen Generationen von Menschen genutzt, geschätzt und bewahrt.

Deutscher Großspitz

-Weißer Großspitz

Die kleinen und mittleren Größenschläge der Spitze waren in den letzten Jahrhunderten eher beim "einfachen" Volk anzutreffen, dem weißen Großspitz gelang es, durch seine stattliche Größe und durchaus elegante Erscheinung, Einzug in vornehme und gutbürgerliche Bevölkerungsschichten zu halten.

Selbst beim englischen Adel war er anzutreffen, was durch die Familienporträts des Malers Thomas Gainsborough für die Nachwelt festgehalten wurde.

Auch den Sprung über den Atlantik schafften die weißen Großspitze. ALs German Spitz wurden sie von deutschen Einwanderern und deren Nachkommen bis zum 1. Weltkrieg in Nordamerika gehalten. Wegen der Politik und dem negativen Ansehen Deutschlands wurden sie dann kurzerhand in "American Eskimo" umbenannt.

Vor einigen Jahren kamen nun die ersten "Ameican Eskimo" wieder nach Deutschland und Holland als Importe zurück, um neues Blut in die sehr eng verwandten alten deutschen Zuchtlinien einzubringen.

-Schwarzer Großspitz

Diese Farbvarietät des Großspitzes hat ihren Ursprung wohl in Württemberg. In den Weinbergen der Winzer war diese Rasse Jahrhunderte lang ein unersetzlicher Helfer. Er war es, der Tag und Nacht aufpasste, dass die kostbaren Trauben an den Rebstöcken blieben. Tagsüber verscheuchte er die Vögel und sonstiges Getier und während der Nacht sorgte er als unsichtbarer schwarzer Hund dafür, dass Traubendiebe wenig Chancen hatten, Scha-den anzurichten. Es ist traurig, dass die Winzergeneration in der heutigen Zeit sich nicht mehr an ihren vierbeinigen "Weinberg-spitz" erinnert, so wurde der schwarze Großspitz in Württemberg nämlich genannt.

In den letzten Jahren haben einige Züchter versucht, die Rasse durch Einkreuzung von weißen Exemplaren neu zu beleben, Dass dadurch auch Kompromisse in einigen Standardforderungen eingegangen werden mussten, versteht sich von selbst.

Der Deutsche Mittelspitz

Mit einer Schulterhöhe zwischen 30 und 38 cm ist er der Rassevertreter mit der klassischen Spitzgröße.

Er war wohl der Größenschlag, der in früheren Jahrhunderten Standard für den normalen Spitz war, den man als Wachhund in den Stuben der Handwerker, Kleinbauern, der Fuhrleute und beim einfachen Volk antraf. Bis in die Gegenwart hat er durch sein keckes, unbestechliches, hab- und gutverteidigendes Wesen das Image des Deutschen Spitzes geprägt. Auch auf alten Gemälden und Illustrierten, sowie in den Werken der klassischen Dichter ist der Spitz von mittlerer Größe verewigt wor-

Zwergspitz

den, leider nicht immer positiv:Dies war wohl auch der Grund dafür, dass diese Spitzgröße bei den Anhängern der Reinzucht und den Gründern des Vereins für Deutsche Spitze e.V. (gegr. 1899) schief angesehen war und offiziell nicht gezüchtet wurde.

Erst im Jahre 1969 hat der Mittelspitz seinen Platz im Standard der Deutschen Spitze erhalten.

In den letzten Jahren hat er erfreulicherweise einen deutlichen Aufschwung erlebt, besonders die klassische Farbe weiß hat viele neue Freunde gefunden. Gezüchtet wird der Mittelspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange, graugewolkt und andersfarbig. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orangesable, black-and-tan und Schecken. Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die schwarzen, braunen, grauen oder orangen Farbflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein.

Der Deutsche Kleinspitz

Die Schulterhöhe des Deutschen Kleinspitzes beträgt 23 bis 29 cm. Im Gegensatz zum Zwergspitz wurde er früher nur in den klassischen Farben schwarz, braun, weiß und orange rein gezüchtet, also ohne Einkreuzung anderer Farben. Viele Jahre waren die Kleinspitze nur in Mitteleuropa zu finden. Inzwischen haben sie als "German-Kleinspitz" in ganz Europa einen festen Platz auf Hundeschauen und im Zuchtgeschehen. Neben den Reinfarbigen haben wir inzwischen auch andersfarbige und gescheckte Kleinspitze.

Durch die neu hinzugekommenen Blutlinien aus der ehemaligen DDR hat diese Spitzgröße in den klassischen Farben einen neuen Aufschwung erlebt.

Gezüchtet wird der Kleinspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange, graugewolkt und andersfarbig.

Der Deutsche Zwergspitz / Pomeranian

Mit einer Schulterhöhe von 18 bis 22 cm ist der Zwergspitz der kleinste Vertreter der Deutschen Spitze.

Seine Vorfahren kamen vor über zweihundert Jahren als Kleinspitze von Pommern nach England. Dort nannte man sie Pomeranian und züchtete sie im Laufe von vielen Hundegenerationen immer kleiner, gleichzeitig wurden sie in die ganze Welt exportiert.

Um 1970 kamen die ersten Pomeranian nach Deutschland zurück. Als Zwergspitze wurden sie in die Spitzfamilie eingereiht.

Zwergspitze werden heute in vielen Farben wie z.B. orange und andersfarbig gezüchtet. Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken. Bei aller Farbenvielfalt bei den Zwergspitzen sollte nicht vergessen werden, dass die klassische Farbe für diese Rasse ein gleichmäßiges Orange ist.

Der Japan Spitz – eine asiatische Spitzrasse, ...

... hat den FCI-Standard Nr. 262, der original bereits 1948 vom Japan Kennel Klub aufgestellt wurde.

1973 kamen die ersten Japan Spitze nach Europa, aber erst 1990 wurde der erste Wurf in Deut schland geboren. Dem Verein für Deutsche Spitze wurde die Betreuung der Rasse vom VDH zuerkannt, insbesondere weil bei den Vorfahren des Japan Spitzes auch der weiße Deutsche Großspitz eine Rolle gespielt hat.

Auf seinem Weg über Sibirien und China nach Japan wurden vielleicht auch nordische Spitzrassen eingekreuzt, das würde die Freundlichkeit des fröhlichen Japan Spitzes erklären, der "wie ein Samojede lächelt".

So wurde der aufgeweckte Japan Spitz im Gegensatz zu seinen deutschen Verwandten nicht als "Wach- und Begleithund" gezüchtet, sondern ausschließlich zur Verwendung "Begleithund", obwohl auch ihm so schnell nichts entgeht. Doch ist er weniger misstrauisch und hat im Standard eine charakterliche Besonderheit festgeschrieben: "darf keinen Lärm machen". Im Gegensatz zum Deutschen Spitz ist der Körper des Japan Spitzes etwas länger als hoch.

Die WIderristhöhe ist erlaubt von 30 bis 38 cm und die Farbe es üppigen Haarkleids ist immer reinweiß. In den skandinavischen Ländern und in England ist der Japan Spitz eine weit verbreitete Rasse, in Deutschland hat sich in den letzten Jahren auch eine Handvoll Züchter der Rasse angenommen. Derzeit werden bei uns jährlich etwa 30 Japan Spitz-Welpen geboren.

www.deutsche-spitze.de

Text/Fotos: Verein für Deutsche Spitze e.V.

Ein Spitz aus dem Süden: Der Volpino Italiano

Seit September 2005 betreut der Obwohl es zur Zeit keine akti-Verein für Deutsche Spitze ven Züchter dieser seltenen Ras-auch den italienischen Spitz se in Deutschland gibt, wird sie oder Volpino Italiano mit dem auf großen Zuchtschauen in weFCI-Standard Nr. 195. nigen Exemplaren gezeigt.

Da die meisten Spitzvereine in unseren europäischen Nachbarländern den Volpino betreuen und die Zusammenarbeit in Europa zwischen den Hundevereinen immer enger wird, war dies ein notweniger und zukunftsweisender Schritt.

Der Volpino Italiano soll zwischen 25 und 30 cm Schulterhöhe haben und wird in den Farben weiß und rot-orange gezüchtet. Der Kopf ist pyramidenförmig mit kleinen, spitzen Ohren und eher runden Augen. Der Körper ist ebenfalls quadratisch. Das Haarkleid besteht aus geradem, abstehendem Haar von einer rauhen Textur.

Spitzwelpen kauft man nur beim

Züchter

Wenn Sie einen Hund suchen ... so glauben wir, dass Sie mit einem Spitz hervorragend bedient sind. Ganz egal, ob es ein großer. imposanter Wachhund, ein sportlicher Hund, zum Beispiel für Agility oder zum Joggen, oder einen Hund für die ganze Familie mit Haus und Garten sein soll. Ob Sie für die Stadtwohnung oder als Begleiter für Senioren oder Singles einen kleineren Hund suchen: der Deutsche Spitz in all seinen Farben und Größen kann fast alle Voraussetzungen erfüllen.

Der Deutsche Spitz ist in der über hundert Jahre vom Verein für Deutsche Spitze e.V. und dessen Mitglieder gelenkten Zucht verantwortungsvoll behandelt worden und so soll es weiter bleiben.

Die dem Verein für Deutsche Spitze angeschlossenen Züchter unterwerfen sich strengen Zuchtbestimmungen. So darf z.B. eine Hündin nur einmal im Jahr einen Wurf haben. Unsere Zuchtwarte kontrollieren bei jedem Wurf die Aufzucht, Haltung und Rassereinheit. Alle Welpen werden tätowiert oder erhalten vom Tierarzt einen Mikrochip implantiert.

Jeder Spitz, mit dem gezüchtet wird, muss vorher einem vom Verein anerkannten Spezial-Zuchtrichter auf einer Zucht-schau vorgestellt werden. Bei Wolfs- und Großspitz müssen seit Jahrzehnten vor einer Zuchtverwendung die Hüftgelenke geröngt und die Aufnahmen von einem unabhängigen Gutachter an einer veterinärmedizinischen Universität geprüft und ausgewertet werden. Die kleinen Spitze werden seit einigen Jahren einer tierärztlichen Untersuchung auf Kniescheiben-Luxation unterzogen, bevor sie zur Zucht zugelassen werden.

Kaufen Sie deshalb nie einen Spitz oder einen anderen Rassehund im Handel! Fallen Sie nicht auf die verlockenden Händler-Angebote in den Tageszeitungen oder im Internet herein. Ein Züchter, der viele Rassen anbietet und ständig Welpen auf Lager hat, ist kein Züchter, sondern ein Händler.

Lassen Sie sich vom Schicksal der armen Welpen in den Massenzuchten nicht beeindrucken! Sie kaufen dort einen Welpen, dessen Herkunft fragwürdig und ungewiss ist, der meistens viel zu früh von der Mutter und den Geschwistern getrennt wurde und in einem nicht hundegerechten Umfeld oft Wochen und Monate auf einen neuen Besitzer wartet.

Bei den Züchtern unsere Vereins können Sie selbst die Aufzuchtbedingungen sowie die Mutter, manchmal auch den Vater, begutachten. Gerne hilft Ihnen unsere vereinsinterne Welpenvermittlung weiter. Dort gibt es eine aktuelle Welpenliste für ganz Deutschland und von Züchtern aus unseren Nachbarländern, die Mitglied unseres Vereins sind.

Verein für Deutsche Spitze Frau Gerda Kastl Karl-Kaspar-Straße 15 90453 Nürnberg Tel + Fax: 09 11 - 6 38 38 37